Warum ist sie so wichtig?
Was bewirkt die Elementare Musikerziehung?
Wie können wir unsere Kinder durch sie positiv in ihrer Entwicklung unterstützen?
Das sind wichtige Fragen, die wir uns stellen sollten.
Noch wichtiger ist aber, die Hintergründe der elementaren Musikerziehung zu erkennen und zu verstehen.In den folgenden Abschnitten möchte ich Ihnen erläutern, wie unsere Kinder sich durch Musik altersgerecht und positiv entwickeln.
Ab dem 6. Monat der Schwangerschaft entwickelt sich das Gehör des Babys.
Ab jetzt nimmt es Geräusche und Töne wahr. Der Herzschlag der Mutter ist der erste Rhythmus, den ein Baby wahrnimmt.
Auch Sprache und der entsprechende Dialekt werden von den Babys ab diesem Zeitpunkt ebenfalls wahrgenommen und registriert.
Jetzt schon sollten die Eltern ihren ungeborenen Abends immer wieder die gleichen Schlaflieder und Melodien vorspielen, denn später, denn wenn das Baby auf der Welt ist, lässt es sich durch diese Lieder/Melodien viel besser beruhigen und in den Schlaf wiegen.
Welche Musik man ab dieser Phase der Schwangerschaft hört, ist völlig egal, Hauptsache nicht zu laut.
Vielfältig sollte die Musik in jedem Falle sein. So hat das Baby/Kind später schon ein kleines Hör-Repertoire. Das ist wichtig, damit es seinen eigenen Musikgeschmack entwickelt und nicht von den Eltern zu sehr in eine Richtung geprägt wird.
Ist das Baby auf der Welt, sollte man sich erst einmal an die neue Situation gewöhnen und den Alltag einkehren lassen.
In der Regel, wenn Krabbel- oder Pekipgruppen starten, also ab dem 3-4 Monat, sollte man über die Teilnahme an einer „Babygarten“-Gruppe nachdenken.
Warum?
Von der Geburt bis zum sechsten Lebensjahr durchlaufen Kinder zwei Hauptphasen ihrer Entwicklung:
- Die Jahre von der Geburt bis drei sind eine Zeit der intensiven Tätigkeit und der Absorption – des „Aufsaugens“.
Hier werden so viele Grundsteine gelegt. - Die Zeit von drei bis sechs Jahren dient dazu, die Gewinne der ersten drei
Jahre zu konsolidieren – „festigen“.
In der menschlichen Entwicklung gibt es keine kritischere Phase, als diese ersten
Jahre der Kindheit. Was hier versäumt wird, holt man leider später nur durch viel Übung wieder auf, oft auch gar nicht.
In der elementaren Musikerziehung werden spielerisch und altersgerecht „Hören, Sprechen, Denken, Lesen und Schreiben“ gefördert und bei der Entwicklung
unterstützt.
Je mehr wir Kindern in diesem Alter vorsingen, vorsprechen, desto mehr werden sie neugierig darauf, das alles nachahmen zu können.
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Kinder mit denen man im Kleinkindalter viel gesungen und ihnen viel vorgelesen hat, sich die Sprache und das Lesen sehr viel besser entwickelt haben, als bei Kindern, die leider davon nicht profitieren konnten.
Wie Sprache, Gehör und Lesen kann man genauso das Gefühl für Rhythmus mit Musik, singen und sprechen fördern.
Aber warum ist Rhythmus so wichtig?
Mein Kind soll doch kein Musiker werden?
Das Rhythmusgefühl ist den Menschen in einem gewissen Maße angeboren.
Allerdings gibt es tatsächlich Menschen, die von sich behaupten, überhaupt kein Rhythmusgefühl zu haben. Das nennt man “ Beat Deafness“, Rhythmus- oder Takttaubheit.
Von Natur aus arbeitet unser Gehirn in seinem ganz eigenen Rhythmus oder seinen eigenen Schwingungen. Das ist unser Grundrhythmus.
Dies nennt man „neuronale Oszillation“ oder „neuronale Schwingung“.
Allerdings kann es durchaus sein, dass Menschen diesen Gehirnrhythmus nicht für die Musik, das Tanzen, das Singen oder das Lesen nutzen können.
Es gibt wirklich Menschen, die sozusagen kein Rhythmusgefühl haben.
Dafür sind Gendefekte verantwortlich.
Fakt ist aber: wenn wir mit unseren Kindern Rhythmus schulen, das heißt, von klein auf rhythmische Übungen mit ihnen machen, wie zum Beispiel Sprechreime,
Kniereiter, mit Kleininstrumenten trommeln und singen, können auch die, die wenig Rhythmusgefühl haben, sich dieses in gewisser Weise an trainieren.
Aber warum ist das so wichtig?
Ganz einfach:
Rhythmus und Sprache liegen ganz dicht beieinander.
Wer ein gutes Taktgefühl hat, der kann auch besser lesen.
15% aller Kinder in Deutschland stehen mit dem Alphabet auf Kriegsfuß.
Die Wissenschaft hat belegt, dass der Schlüssel hier in den musikalischen Grundfähigkeiten der Kinder liegen könnte.
Ganz einfache Tests in den Schulen haben ergeben, dass Kinder, die musikalische Grundkenntnisse haben, wie zum Beispiel „Musikgarten und musikalische Früherziehung“, besser sprechen und lesen können.
Wir sprechen ja nicht umsonst von „Sprachmelodie“ oder „Wortrhythmus“.
Gedichte, Texte sollten mit Rhythmus vorgetragen und interpretiert und nicht einfach „runter geleiert“ werden.
Mit einer elementaren Musikerziehung helfen wir unseren Kindern, sich positiv und altersgerecht zu entwickeln und legen die Grundsteine für die Schulzeit und eine
eventuelle Instrumental – oder Gesangsausbildung. Sie fördert Gemeinschaft, das Sozialverhalten und steigert die Sozialkompetenz.
Schlüsselsätze:
- Das Elternhaus ist die erste und wichtigste Schule der Kinder.
- Engagierte Eltern sind die wirksamsten Lehrer ihrer Kinder.
- Kinder lernen am besten durch Wiederholungen.
- Musik ist aktiv und bringt große Freude.
- Musik verbessert die gesamte Entwicklung, behebt manche Schwierigkeiten beim Lernen und erhöht die Gehirnleistung.